Herrentour 2018

Piesport an der Mosel, Samstag 14. April 2018

Am besten schmeckt der Wein natürlich da wo er wächst. Deshalb wird der Moselweinfreund wahrscheinlich früher oder später einen Besuch in der Heimat seines Lieblingstropfens machen.

Dass auch wir gerade jetzt unsere Herrentour an die Mosel geplant hatten, dafür gab es eine plausible Erklärung. Auf Initiative von unserem Senator Karl-Heinz Liebermann haben die Greesberger seit der Session 2018 zwei Qualitätsweine von dem Familienweingut Franzen aus Piesport in der Fanartikelpalette, nämlich einen Weissburgunder und einen Spätburgunder Rotwein trocken. Somit war es auch nicht ungewöhnlich, dass wir dieses Weingut als Ziel für die Herrentour 2018 ausgewählt hatten.

Die diesjährige Herrentour wurde als Entdeckungsreise an die Mosel angekündigt. Steile, fast senkrecht aufragende terrassierte Weinberge, wunderschöne Fachwerkhäuser in historischen Altstädten, enge, kopfsteingepflasterte Gassen, zahlreiche imposante mittelalterliche Burgen und Burgruinen, antike Schätze aus römischer Zeit, eine wunderschöne, gleichermaßen liebliche wie schroffe Landschaft, mildes Klima und natürlich die berühmten Moselschleifen.

 

Treffpunkt war der Bushalteplatz An den Dominikanern. Um 09:00 Uhr ging es mit dem Bus der Firma Mingels nach Piesport an der Mosel. Man könnte darauf wetten, dass einige der 35 Teilnehmer zunächst einmal bei diesem Wort an was ganz anderes gedacht hat, nämlich an Pisspott. Klingt ja auch so ähnlich.

Senatspräsident Hermann Josef Kastenholz begrüßte die Teilnehmer und gab einige Erläuterungen zum Tagesablauf. Zu Beginn der Fahrt wurde ein kleiner Imbiss, eine Gewürzstange, ausgeteilt und auch ein kühles Gaffel-Kölsch sollte nicht fehlen. An dieser Stelle darf man schon einmal ein „Dankeschön“ an den Senat ausrichten, denn die Getränke im Bus waren auf der Hin- und Rückfahrt für die Teilnehmer kostenfrei.

 

Man konnte meinen, dass sich nun auch „Loss mer singe“ auf die Busunternehmen mit Tagesfahrten oder Sonderevents eingestellt haben.

Mit musikalischer Unterstützung der „Kölsch Band“ wurden gemeinsam mit den Tourteilnehmern die bekanntesten Karnevalslieder auf ihre Feier-Qualitäten hin getestet. Selbstverständlich waren auch die schönsten Klassiker in kölscher Mundart der meist besungenen Stadt der Welt dabei.

Um die Mittagszeit erreichten wir Piesport. Der namensgebende Ortsteil Piesport gehört zur Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und liegt mit ca. 2000 Einwohnern reizvoll direkt unter den steilen Südhängen der Weinberge. Hier kreuzte einst ein alter Handelsweg vom Hunsrück in die Eifel auf einer Furt die Mosel. Aus porto pigontino – „Pigontios Furt“ entwickelte sich der Name Piesport. Der Namensgeber war also kein Kölner.

In Piesport angekommen wurden wir von der Winzerfamilie Susanne und Michael Franzen mit einem Glas Sekt empfangen.

 

Die Region um Piesport wartete anschließend darauf, von uns entdeckt zu werden. Es folgte nun eine Panoramarundreise. Die Fahrt führte uns in der Gegend zu den schönsten Aussichtspunkten. Auf der Fahrt konnten nun verschiedene Weine gekostet werden.Es folgten auch fachliche Erklärungen vom Winzer Michael Franzen. Er sprach von dem hiesigen Talkessel, wo seine anregenden und spritzigen Weißweine sowie die samtigen und vollmundigen Rotweine unter einzigartigen geologischen und klimatischen Verhältnissen entstehen. Die Bewirtschaftung der Weinberge der Familie Franzen erfolgt nach den Maßgaben des kontrolliert umweltschonenden Anbaus im Einklang mit der Natur. Wie ein überdimensionales Amphitheater rahmen die steil aufsteigenden Hänge der Weinberge Piesport ein. Es ist die Heimat des „Goldtröpfchens“, der weltberühmten Weinlage. Gegenüber von Piesport wird die Rebenlandschaft unterbrochen von der Moselloreley. Das aus der Mosel aufstrebende Felsmassiv ragt so steil aus dem Fluss, dass nicht einmal Platz für einen Fußweg ist.

 

„Im Wein liegt Wahrheit – darum gehört das Moseltal zu den wahrsten Landschaften der Erde“. Dieser Spruch ist nicht von mir, sondern von Gregor Brand, einem deutschen Schriftsteller. Schon die Römer waren sich der einzigartigen geologischen, topografischen und klimatischen Situation (mildes Klima, steile Südhänge, mineralreiche Schieferböden) bewusst, pflanzten Rebstöcke und bauten die noch heute erhaltene Wohn- und Kelteranlagen. Auch im schönen Piesport siedelten bereits die Römer. 1985 wurde eine römische Kelteranlage entdeckt und teilweise rekonstruiert. Sie ist heute wieder voll funktionstüchtig. Die Anlage gilt als die größte römische Kelteranlage nördlich der Alpen. Diese Besichtigung zählte zum Pflichtprogramm. Dazu führte uns der Weg vom Mittelpunkt des Ortes, von der barocken Pfarrkirche St. Michael aus dem 18. Jahrhundert, zu Fuß zu den Resten der römerzeitlichen Kelteranlagen. Für diejenigen, für die der Fußweg etwas zu beschwerlich erschien, wurde ein Kleinbus-Transfer eingesetzt. Nach der Panoramafahrt ging es zurück zum Familienweingut Franzen. In der Vinothek waren schon die Tische gedeckt. Nachdem nun alle Platz genommen hatten, wurde das warme Essen ausgegeben. Der ein oder andere verspürte nun einen richtigen Heißhunger.

 

Ein Wein für sich genommen kann einen noch so tollen Trinkgenuss bieten, wenn er nicht zum gewählten Essen passt, ist es mit dem Genuss vorbei. Und deshalb gab es als Empfehlung von den Hausherren zum Essen unsere beiden Greesbergweine.

Nach dem Essen folgten ein paar Dankesworte an die Winzerfamilie Franzen. Zwei Damenorden wurde an Familienangehörige ausgegeben und ein Portrait von Frau Susanne Franzen (die Aufnahme war von der Kostümsitzung am 19.01.2018) hatte der Senat als Geschenk mitgenommen. Frau Franzen konnte sich noch sehr gut an diese Fotoaufnahme bei unserer Veranstaltung im Theater am Tanzbrunnen erinnern.

 

Was auf der Hinfahrt im Bus mit Musik eingeleitet wurde, sollte nun mit der musikalischen Darbietung der „Kölsch Band“ einen Höhepunkt erreichen und gleichzeitig einen Abschluss der Herrentour 2018 markieren. Die Kölsch Band – das sind sechs kölsche Jungs und Musiker, die sich der Kölner Mundartszene verschrieben haben.

Kölsche Lebensart und kölscher Frohsinn – das ist ihr Programm. Mit Rolf und Jan Oelerich sind auch zwei Greesberger in dieser Formation, die im Jahre 2000 gegründet wurde. Neben den vielen eigenen Songs spielt die Band auch gerne auf Wunsch und mit großem Spaß beliebte Kölner Karnevalsklassiker.

Seit einigen Jahren tritt die Kölsch Band regelmäßig bei den großen Kölner Sommerevents 'SommerJeck' und 'Jeck im Sunnesching' auf.

Rechtzeitig wurde die Rückfahrt nach Köln angesetzt. Es folgten noch die Dankesworte des Präsidenten Markus Otrzonsek an die Organisatoren der Herrentour 2018.

 

Zum Schluss darf noch gesagt werden, dass der Wettergott es sehr gut mit uns gemeint hatte, denn die Tour fand bei besten Wetterbedingungen statt.

Familie Franzen sehen wir spätestens bei unserer Kostümsitzung in der Session 2019 wieder. Einige Damen aus dem Moselstädtchen Piesport haben auch schon ihr Kommen zu unserer Mädchensitzung am 20. Februar 2019 im Maritim-Hotel zugesagt.                                                                                                                                                               GS