Domgottesdienst der Karnevalisten 2018

Im Hohen Dom zu Köln, 04. Januar 2018

 

Noch kurz vor Neujahr entsendete unser Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die Mädchen- und Jungen zum Stern- und Dreikönigssingen unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!“ Und nun, ein paar Tage danach, sollte der Karneval die interessierten Personen in den Kölner Dom locken. Was allerdings nicht so schwierig war, denn schon eine Stunde vor dem Beginn des Ökumenischen Gottesdienstes war die Dom-Kirche proppenvoll.

Der Gottesdienst im Hohen Dom zu Köln wurde am Donnerstag, 4.1.2018, zum 12. Male veranstaltet. Neunmal als Hochamt unter der Leitung von Kardinal Meissner. Seit drei Jahren als ökumenischer Gottesdienst mit Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki gemeinsam mit dem Dom- und Stadtdechanten Msgr. Robert Kleine und dem evangelischen Stadtsuperintendenten Rolf Domning.

An diesem feierlichen Domgottesdienst für Kölner Karnevalisten nahmen auch der Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e.V., das designierte Kölner Dreigestirn 2018, das designierte Kölner Kinderdreigestirn 2018, die dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften sowie zahlreiche Kölner und Köln Besucher teil.

 

Als dann am Abend die Standartenträger als Abgesandte der verschiedenen Karnevalsgesellschaften unter den musikalischen Klängen der „Domstädter Köln e.V.“ in den Dom einzogen, wurde es feierlich und bunt zugleich. Denn neben der Präsenz der Standarten aus den Reihen der Festkomitee-Gesellschaften hatten auch zahlreiche Paare aus den Tanz- und Kindertanzgruppen sowie Mariechen und Tanzoffiziere in den Kostümen ihrer Gesellschaft an der Messe teilgenommen. Auf vielfältige Weise wurden die Karnevalisten in das Geschehen mit einbezogen. So hatte Festkomitee Vorstandsmitglied Bernd Höft die Lesung vorgenommen und die Danksagung erfolgte gegen Ende des Gottesdienstes durch Christoph Kuckelkorn, dem Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval.

 

In der gesamten Session 2018 wird der Kölner Karneval auch in der Domkirche sichtbar. Kardinal Woelki segnete eine mit karnevalistischen Motiven verzierte Kerze, die bis Aschermittwoch vor dem Dreikönigenschrein brennen wird. Entzündet wurde die Karnevalskerze durch den Präsidenten des Festkomitees Christoph Kuckelkorn gemeinsam mit dem designierten Kölner Kinderdreigestirn das auch die Kerze gestaltet hat.

 

Der Kölner Karneval mit seinen vielen Traditionen und seinen wichtigen Wurzeln zum christlichen Glauben wird in dem Gottesdienst sehr feierlich erlebbar. Der Gottesdienst der Karnevalisten ist natürlich selbst schon Tradition.

 

In seiner Predigt bezog sich Kardinal Rainer Maria Woelki auf das aktuelle Karnevalsmotto „Mer Kölsche danze us der Reih“.

Diejenigen, die schon einmal an diesem Gottesdienst teilgenommen haben wissen, dass in der hohen Domkirche keine Karnevalssitzung oder jecke Veranstaltung stattfindet. Dennoch werden zahlreiche Zeichen und Symbole diesen Gottesdienst besonders kennzeichnen. Auch durch die Kleidung (Litewka, Uniformen, Traditionskostüme etc.) kann die Vielfalt des Karnevals repräsentiert werden.

Die Fürbitten wurden in diesem Jahr gesungen. Die Gegenstände, die zur Gabenbereitung an den Altar gebracht wurden, hatten alle Kölsch-karnevalistischen Symbolcharakter. Eine Festkomitee-Kappe, ein Orden, Muuze als Symbol des kulinarischen Köln und ein Fässchen Kölsch. Beim diesjährigen Domgottesdienst für Karnevalisten nahm Kardinal Rainer Maria Woelki im Dom die Geschenke von kleinen Appelsinenfunken entgegen.

In diesem Jahr fließt die Kollekte des Gottesdienstes auf Vorschlag von Kardinal Woelki in ein ganz besonderes Projekt: die Karnevalsnäherei Casa Blanca. Casa Blanca ist ein Beschäftigungsprojekt des Sozialdienstes Katholischer Frauen. Dort finden Frauen eine Beschäftigung, die ihnen den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern soll.

 

Dieser Gottesdienst fand in einem stilvollen, karnevalistischen Rahmen statt, so wie es dem Kulturgut Kölner Karneval und der Würde des Hohen Dom zu Köln entspricht. Karneval ist ein Fest, das ganz und gar aus der christlichen Kultur des europäischen Mittelalters erwachsen ist. Solange man Karneval historisch belegen kann, in Köln seit 1341, steht er mit der vorösterlichen Fastenzeit in Zusammenhang. Die Nacht vor Beginn der Fastenzeit ist eben die „Fastnacht“. Der Karneval ist gewissermaßen ein Volksbrauch, der sich um das religiöses Fest herum entwickelt hat. Selbst ist er nicht Bestandteil der Religion. In ganz Europa entspringt der Karneval aus dieser Wurzel. Fastelovend, Fastnacht, Fasching oder Karneval – all diese Wörter bezeichnen denselben Sinnzusammenhang.

 

Nachdem der Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki das Schlussgebet gesprochen und den Segen erteilt hatte, gab es nochmal Gänsehaut pur. Die Domstädter Köln e.V. beendeten den Domgottesdienst mit dem Schlusslied „Am Dom zu Kölle“.

 

Für zahlreiche Mitglieder der Greesbergfamilie endete der Abend dann in netter Runde im „Gaffel am Dom“.

 

GS